
Krokusse – Farbtupfer im Frühling und Herbst
- Steffen
- 16. März
- 3 Min. Lesezeit
Krokusse (Crocus) gehören zu den ersten Blüten des Jahres und bringen mit ihren leuchtenden Farben Leben in den Garten. Es gibt sowohl Frühlings- als auch Herbstblüher, die sich mit ihrer unkomplizierten Pflege ideal für Beete, Rasenflächen und Steinbeete eignen. In diesem Beitrag erfährst du alles über die Vermehrung, die richtige Pflanzung, den perfekten Standort und warum Krokusse so früh blühen.
Warum blüht der Krokus so früh?
Krokusse sind Geophyten, also Pflanzen, die in unterirdischen Knollen oder Zwiebeln überdauern. Diese Speicherorgane ermöglichen es ihnen, bereits im Spätwinter oder zeitigen Frühjahr auszutreiben, noch bevor viele andere Pflanzen aktiv werden.
Die wichtigsten Gründe für die frühe Blüte:
Wärmere Bodenbedingungen
Auch wenn es über der Erde noch kalt ist, speichert der Boden bereits genügend Wärme, um das Wachstum anzuregen. Krokusse reagieren sensibel auf steigende Temperaturen und beginnen schnell mit dem Austrieb.
Optimale Lichtverhältnisse
Da Bäume und Sträucher im Frühjahr noch kahl sind, erhalten Krokusse viel Sonnenlicht. Dies nutzen sie, um früh Photosynthese zu betreiben und Energie für das nächste Jahr zu speichern.
Schutz vor Konkurrenz
Frühblühende Pflanzen umgehen die Konkurrenz durch spätere Blütenpflanzen. Sie nutzen eine ökologische Nische, in der sie sich ungestört entfalten können.
Anpassung an Bestäuber
Krokusse sind wichtige Nektar- und Pollenquellen für frühe Insekten wie Bienen und Hummeln. Diese Bestäuber brauchen dringend Nahrung nach dem Winter – und die Krokusse profitieren von der frühen Bestäubung.
Diese cleveren Anpassungen machen den Krokus zu einem der ersten Boten des Frühlings und sorgen für seine unvergleichliche Blütenpracht.

Blütezeit und Arten
Die meisten Krokusse blühen im zeitigen Frühjahr, oft schon im Februar oder März, wenn der Schnee gerade erst geschmolzen ist. Dazu gehören beliebte Arten wie der Elfen-Krokus (Crocus tommasinianus) oder der Gold-Krokus (Crocus flavus).
Es gibt jedoch auch Herbst-Krokusse, wie den Herbst-Krokus (Crocus speciosus) oder den Safran-Krokus (Crocus sativus), der für die berühmten Safranfäden geerntet wird. Diese blühen im September oder Oktober und setzen farbliche Akzente, wenn andere Pflanzen bereits verblühen.
Der beste Standort für Krokusse
Krokusse sind anpassungsfähig und gedeihen an vielen Orten, solange sie genügend Licht bekommen. Der ideale Standort hängt von der Jahreszeit ab:
Frühlings-Krokusse bevorzugen sonnige bis halbschattige Plätze. Besonders gut wachsen sie unter Laubbäumen, da diese im Frühjahr noch nicht ausgetrieben sind.
Herbst-Krokusse brauchen viel Sonne und gedeihen gut in offenen Beeten oder Steingärten.
Der Boden sollte durchlässig und nicht zu nährstoffreich sein. Staunässe ist für Krokusse problematisch, daher hilft eine sandige oder kiesige Beimischung, um den Wasserabfluss zu verbessern.
Krokusse im Rasen
Wer eine natürliche Blumenwiese im Frühling möchte, kann Krokusse in den Rasen setzen. Sie verwildern leicht und breiten sich mit den Jahren von selbst aus. Wichtig ist, den Rasen erst zu mähen, wenn das Laub der Krokusse vollständig vergilbt ist – meist im Mai. Andernfalls kann die Pflanze nicht genügend Energie für das nächste Jahr speichern.
Tipp: Besonders gut eignen sich der Elfen-Krokus oder der Bauern-Krokus (Crocus vernus), da sie sich im Rasen zuverlässig vermehren.
Krokusse im Steinbeet
Krokusse passen wunderbar in Steingärten, da sie trockene, durchlässige Böden lieben. Kombiniert mit anderen Frühblühern wie Schneeglöckchen oder Winterlingen entstehen harmonische Blütenbilder. Besonders Herbst-Krokusse fühlen sich in Steingärten wohl, da sie dort genügend Sonne bekommen und weniger von höher wachsenden Pflanzen bedrängt werden.
Vermehrung und Pflanzung
Krokusse vermehren sich auf zwei Arten:
Durch Tochterknollen: Nach der Blüte bildet die Knolle kleine Tochterknollen, die sich im Boden weiter ausbreiten. So entsteht mit den Jahren ein dichter Blütenteppich.
Durch Samen: Manche Arten, wie der Elfen-Krokus, vermehren sich zusätzlich durch Selbstaussaat. Die Samen brauchen allerdings oft mehrere Jahre, um zur Blüte zu kommen.
So pflanzt du Krokusse richtig
Pflanzzeit: Frühlings-Krokusse: im Herbst (September bis November)
Herbst-Krokusse: im Spätsommer (August bis September)
Pflanztiefe: etwa 5–10 cm tief, je nach Größe der Knolle
Pflanzabstand: ca. 5–10 cm, damit sie sich gut entwickeln können
Pflanzweise: Am besten in Gruppen oder in natürlichen Mustern setzen, damit sie sich harmonisch in die Umgebung einfügen.
Einmal gepflanzt, benötigen Krokusse kaum Pflege. Sie sind winterhart und treiben jedes Jahr zuverlässig wieder aus.
Fazit
Krokusse sind unkomplizierte Frühlings- und Herbstblüher, die Gärten und Wiesen mit ihren bunten Blüten bereichern. Ob im Rasen, im Steingarten oder im Beet – mit dem richtigen Standort und ein wenig Geduld verwildern sie von selbst und sorgen für farbenfrohe Blütenteppiche. Wer Krokusse pflanzt, wird jedes Jahr aufs Neue mit einem wunderschönen Anblick belohnt.